Beim Spinnfischen kann die Wurfweite entscheidend dafür sein, ob man erfolgreich ist oder nicht. Besonders an großen Flüssen wie dem Rhein ist es oft notwendig, weite Distanzen zu überbrücken, um die Hotspots zu erreichen, an denen sich die Fische aufhalten. Doch wie erzielt man eine hohe Wurfweite? Als Angelexperte möchte ich Ihnen einige Tipps und Tricks vermitteln, die Ihnen helfen, Ihre Wurfweite zu maximieren.
Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass Rute, Rolle, Schnur und Köder eine Einheit bilden müssen. Alle Komponenten sollten aufeinander abgestimmt sein, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Eine gut ausbalancierte Ausrüstung ermöglicht nicht nur weitere Würfe, sondern verbessert auch die Köderführung und erhöht die Chancen auf einen erfolgreichen Fang.
Länge und Aktion: Eine längere Rute ermöglicht in der Regel weitere Würfe. Ruten mit einer Länge von 3,00 bis 3,60 Metern bieten einen größeren Hebelarm, was zu einer höheren Beschleunigung des Köders führt. Zudem neigen parabolische Ruten dazu, die Wurfenergie besser zu speichern und freizusetzen, was die Wurfweite erhöht.
Wenn du jedoch auf eine exakte Köderführung achtest, könnte eine etwas kürzere Rute (z. B. 2,70 Meter) angenehmer sein, da sie eine präzisere Kontrolle ermöglicht.
Wurfgewicht: Das optimale Wurfgewicht der Rute sollte auf die verwendeten Köder abgestimmt sein. Idealerweise liegt das Ködergewicht bei etwa 50–70 % des angegebenen Wurfgewichts der Rute. So wird die Rute weder über- noch unterbelastet, was zu einer maximalen Wurfweite führt.
Generell lässt sich sagen, das Wurfgewicht der Rute sollte zu deinem Köder passen. Ein allgemeiner Richtwert ist, dass der Köder etwa zwei Drittel des maximalen Wurfgewichts der Rute ausmacht. Zu leichte Köder lassen sich schwer weit werfen, während zu schwere Köder die Rute überlasten und die Wurfweite ebenfalls negativ beeinflussen können.
Eine qualitativ hochwertige Rolle mit einer sauberen Schnurverlegung ist entscheidend. Rollen mit einer größeren Spule reduzieren die Reibung beim Schnurabzug und ermöglichen so weitere Würfe. Achte darauf, dass die Rolle zur Rute passt und das Gesamtgewicht der Ausrüstung ausbalanciert ist.
Durchmesser und Material: Eine dünnere Schnur erzeugt weniger Luftwiderstand und ermöglicht somit weitere Würfe. Geflochtene Schnüre mit einem Durchmesser von 0,10 bis 0,15 mm sind ideal für das Spinnfischen auf größere Distanzen. Sie bieten zudem eine geringere Dehnung, was die Köderführung verbessert.
Schnurstärke: Trotz des dünnen Durchmessers sollte die Schnur ausreichend Tragkraft bieten, um auch größere Fische sicher landen zu können. Moderne geflochtene Schnüre vereinen dünnen Durchmesser mit hoher Tragkraft.
Aerodynamik: Köder mit einer aerodynamischen Form, wie z. B. schlanke Blinker oder schwere Spinner, fliegen weiter als voluminöse oder flatternde Köder. Ein Beispiel hierfür sind ASP-Spinner oder Effzett-Blinker, die aufgrund ihrer Form und ihres Gewichts ideale Weitwurfköder sind.
Gewicht: Das Ködergewicht sollte, wie bereits erwähnt, auf die Rute abgestimmt sein. Schwere Köder fliegen weiter, aber sie müssen auch zum Zielfisch und den Gewässerbedingungen passen.
Selbst mit der besten Ausrüstung kann die Wurfweite begrenzt sein, wenn die Wurftechnik nicht optimal ist.
Fließender Bewegungsablauf: Ein gleichmäßiger, fließender Wurf mit einer Beschleunigung im letzten Drittel sorgt für eine optimale Energieübertragung auf den Köder. Vermeiden Sie ruckartige Bewegungen, die die Schnur bremsen oder den Köder ins Taumeln bringen könnten.
Abwurfwinkel: Der optimale Abwurfwinkel liegt bei etwa 35 Grad zur Wasseroberfläche. Ein zu flacher Wurf führt zu einem frühen Auftreffen des Köders, während ein zu steiler Wurf Höhe statt Weite erzeugt.
Übung macht den Meister: Wie in vielen Bereichen ist auch beim Angeln die Praxis entscheidend. Regelmäßiges Üben der Wurftechnik, vielleicht sogar mit verschiedenen Ruten und Ködern, hilft, die eigenen Fähigkeiten zu verbessern.
Jeder Angler ist individuell, und persönliche Fähigkeiten spielen eine große Rolle. Manche Angler erzielen mit der gleichen Ausrüstung und Technik deutlich höhere Wurfweiten als andere. Es kann hilfreich sein, von erfahrenen Anglern zu lernen oder sich selbst beim Wurf zu beobachten, um Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen.
Eine hohe Wurfweite ist das Ergebnis einer optimal abgestimmten Ausrüstung und einer sauberen Wurftechnik. Indem Sie Rute, Rolle, Schnur und Köder aufeinander abstimmen und an Ihrer Technik feilen, können Sie Ihre Wurfweite deutlich erhöhen. Denken Sie jedoch daran, dass Weite nicht alles ist. Oftmals befinden sich die Fische näher am Ufer, als man denkt. Es lohnt sich also, verschiedene Distanzen zu befischen und nicht ausschließlich auf maximale Wurfweite zu setzen.
Für weite Würfe beim Spinnfischen eignen sich Ruten mit einer Länge von mindestens 3 Metern. Längere Ruten bieten mehr Hebelwirkung und ermöglichen eine größere Wurfweite.
Das Wurfgewicht sollte im Bereich von etwa zwei Dritteln des maximalen Wurfgewichts der Rute liegen. Ein zu leichtes oder zu schweres Wurfgewicht kann die Wurfweite negativ beeinflussen.
Eine dünne, geflochtene Schnur (z. B. 0,10 bis 0,15 mm) verringert den Luftwiderstand und trägt wesentlich zur Wurfweite bei. Dickere Schnüre bieten mehr Widerstand und reduzieren somit die Weite.
Aerodynamische Köder wie Blinker oder Spinner in Tropfenform sind ideal für weite Würfe, da sie weniger Luftwiderstand bieten und stabiler fliegen.
Eine gleichmäßige Beschleunigung der Rute und ein Abwurfwinkel von etwa 35 Grad zur Wasseroberfläche maximieren die Wurfweite. Der Schwung sollte im letzten Drittel des Wurfs besonders kraftvoll sein.
Ja, eine parabolische Rutenaktion, bei der sich die Rute gleichmäßig biegt, kann dabei helfen, den Köder weiter zu werfen. Steifere Ruten bieten oft weniger Flexibilität, können aber bei schwereren Ködern vorteilhaft sein.
Überprüfe die Abstimmung zwischen Rute, Rolle, Schnur und Köder. Achte auf die richtige Technik und erwäge, Vorfächer oder zusätzliche Gewichte wie ein Spirolino einzusetzen, um die Wurfweite zu erhöhen.
Nicht immer. Oft befinden sich Fische auch in Ufernähe. In einigen Fällen kann jedoch eine hohe Wurfweite entscheidend sein, vor allem an großen Gewässern wie Flüssen oder Seen.