Beim Angeln hat die Verwendung von Bleigewichten lange Tradition. Doch heutzutage gibt es umweltverträglichere Alternativen, die die Umwelt weniger belasten. Verlorene Angel-Blei kann Fische, Seehunde und Vögel vergiften und zu erhöhten Bleikonzentrationen im Blut führen. Aus diesem Grund wird in vielen Ländern über ein Bleiverbot diskutiert.
Angel-Blei wird hauptsächlich als Auswurfhilfe und zur Gewährleistung der Köderabsenkung verwendet. Obwohl es jahrzehntelang verwendet werden kann, ist der Blei-Abrieb toxisch und stellt eine Gefahr für die Umwelt dar, wenn es verloren geht. Jedes Jahr belasten Angler und Fischer EU-Gewässer mit bis zu 7.000 Tonnen Angelblei, was weitreichende Folgen für die Umwelt hat.
Ist das Blei erstmal im Umlauf, hat es fatale Auswirkungen auf Fische und Menschen. Es wird häufig über die Haut oder die Nahrung unbemerkt aufgenommen. Beim Fisch so wie beim Menschen kann das zu Schäden am Nervensystem und weiteren gravirienden Nebenwirkungen führen. Dazu empfehlen wir folgenden Beitrag aus der Schweiz: Hände Weg vom Blei bei der Fischerei. Ein grosser Teil wird laut einer Studie durch Fischreigewichte erzeugt.
Der größte Vorteil von Blei ist sein hohes Gewicht und seine hohe Dichte, die die Wurfeigenschaften des Köders verbessern. Zudem sind Angelbleie preiswert.
Allerdings ist Blei ein toxisches Schwermetall, das die Fortpflanzungsfähigkeit von Lebewesen beeinträchtigt und das Nervensystem, den Verdauungsapparat, die Blutkörperchen und die Nieren schädigt. Daher wird in einigen Ländern bereits ein Verbot von Angelbleien diskutiert.
Verlorenes Angel-Blei kann über saures Wasser zur Gefahr für in Wassernähe lebende Lebewesen werden. Untersuchungen haben hohe Bleikonzentrationen im Blut von Fischen, Seehunden und Vögeln gezeigt. Zudem kann Angel-Blei von Vögeln oder Seehunden gefressen werden und über die Nahrungskette in unseren Lebensmitteln landen.
Blei lagert sich vor allem in fettreichen Geweben wie Leber und Gehirn ab und kann zu schwerwiegenden Vergiftungen führen. Beispiele wie der Tod von Schwänen aufgrund von Bleivergiftungen belegen die Gefahr von Angel-Blei für die Umwelt. Daher muss der Schutz von Gewässern höhere Priorität erhalten, und es sollten umweltfreundlichere Alternativen zum Angel-Blei genutzt werden.
Die Umweltverschmutzung durch verlorene Angelgeräte wird bei der Bewirtschaftung von Binnengewässern nur selten berücksichtigt. Bei der Studie am Eixendorfer See wurden während der Trockenlegung des Sees Fischereigeräte gesammelt und identifiziert.
Den Ergebnissen zufolge wurde pro 100 m2 Seefläche ein Gegenstand geborgen, was insgesamt 5442 Gegenstände mit einem Gewicht von mehr als 65 kg ergab.
Dabei handelte es sich um etwa 5 km geflochtene und monofile Angelschnüre verschiedener Größen. Stickbaits (Shads und Twisters), Metalllöffel, Spinner und Hartplastikköder machten den größten Teil des Gewichts aus (53,4 %). Grundköder-Feeder-Körbe und herkömmliche Bleiplatinen waren die häufigsten Arten von Geräten, die beim passiven Angeln verloren gingen (45,1 %). Was die chemische Zusammensetzung betrifft, so bestanden die meisten verlorenen Gegenstände aus einer Kombination mehrerer Elemente.
Blei war das häufigste Material (45 Kilogramm), gefolgt von Kunststoff (13 kg) und Stahl (6 kg). Andere Materialien, darunter Kupfer, Aluminium und Messing (376 g) sowie Chemikalien aus Leuchtstäben (25 g), waren weniger häufig.
Die Umweltverschmutzung durch verlorene Fischereigeräte verdient Aufmerksamkeit und muss aufgrund der potenziellen Umweltfolgen in das Management der Verschmutzung aquatischer Ökosysteme einbezogen werden, beispielsweise durch die Ermittlung der problematischsten Gegenstände und die Regulierung der Herstellung und Verwendung gefährlicher Geräte.
Einige Länder wie Großbritannien, Schottland, Irland und Dänemark haben bereits Verbote für Angelbleie erlassen. Die USA haben ein generelles Verbot für Angel-Blei erlassen, das seit Januar 2022 in Kraft ist.
Diese Verbote zeigen, dass der Schutz der Umwelt vor den Gefahren von Angel-Blei ernst genommen wird.
Bisher noch, jedoch nutzen viele Angler bereits bleifreie Angelgewichte, ohne es zu wissen. Dies ist ein positiver Schritt in Richtung Umweltschutz. Man merkt immer häufiger, dass das Thema präsent ist und auch viele Shops, wie z.B. fisherino.de entsprechende Bereiche (in diesem Fall Green Angler) in den Shops anbieten.
Dennoch gibt es auch Stimmen, die ein Verbot von Angel-Blei in Deutschland für unnötig halten. Es ist wichtig, dass die Diskussion über umweltfreundlichere Alternativen weitergeführt wird, um die Belastung der Gewässer zu reduzieren.
Es ist zu beachten, dass andere Schwermetalle und Chemikalien ebenfalls eine Belastung für Gewässer darstellen. Daher sollten Verbote nicht nur auf Blei beschränkt sein, sondern auch andere umweltschädliche Materialien einbeziehen. Die EU und nationale Regierungen sollten sich verstärkt für den Schutz der Gewässer einsetzen.
Denke daran, diese Nachteile sorgfältig abzuwägen und umweltfreundliche Alternativen basierend auf Deinen individuellen Angelbedingungen und Umweltauswirkungen auszuwählen.